Erregerbezogene Hygienemaßnahmen

KRINKO-Empfehlung zu MRSA

1/26/2022

In ihren neuen Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillinresistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) berücksichtigt die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut auch nicht-stationäre Einrichtungen wie Arztpraxen.

Trotz stabiler Resistenzraten bleibt die Erkennung, Vermeidung und Bekämpfung von MRSA eine wichtige Aufgabe und gewinnt in ambulanten Einrichtungen wie Arztpraxen zunehmend an Bedeutung. Die neue KRINKO-Empfehlung trägt den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den verschiedenen stationären und nicht-stationären Einrichtungen Rechnung [1].

Ärztliche Risikoanalyse

Im Mittelpunkt steht dabei die einrichtungsspezifische ärztliche Risikoanalyse. Je nach Einrichtung, Abteilung oder Organisationseinheit erfolgt dabei von ärztlicher Seite eine Analyse der spezifischen Risiken.

Ausgehend von dieser Risikobewertung muss jede Einrichtung:

  • Einrichtungsintern auf Basis der Empfehlungen MRSA-bezogene Präventionsmaßnahmen festlegen
  • Maßnahmenbündel festlegen, die mindestens Regelungen zur Identifizierung von MRSA-Trägern und die über die Basishygiene hinausgehenden Barrieremaßnahmen umfassen
  • Das Ergebnis der einrichtungsspezifischen Risikoanalyse dokumentieren

Darüber hinaus sind in allen Einrichtungen die Basishygienemaßnahmen strikt einzuhalten und die Anforderungen der Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe 250 (TRBA 250) zum Personalschutz zu beachten.
Die Basis für die Ausarbeitung der Risikoanalyse stellen die umfassenden medizinischen, hygienischen und mikrobiologischen Informationen der KRINKO-Empfehlung dar.

Für Arztpraxen sind gemäß KRINKO neben der Basishygiene folgende Maßnahmen besonders zu beachten:

  • Anlegen eines Schutzkittels und Mund-Nasen-Schutzes bei ärztlichem, pflegerischem, therapeutischem und sonstigem medizinischem Kontakt zu MRSA-Patienten
  • Die verwendete persönliche Schutzausrüstung ist nach Kontakt zu MRSA-Patienten sachgerecht zu entsorgen bzw. aufzubereiten
  • Alle potenziell kontaminierten Hand- und Hautkontaktflächen sind unmittelbar nach der Behandlung zu desinfizieren. Schnell wirksame Desinfektionsmittel werden empfohlen. Die Wiederbenutzung ist möglich, wenn die Oberfläche getrocknet ist.


Quellen:

1 Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillinresistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen Empfehlung der Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut. Bundesgesundheitsbl 2014 • 57:696–732.

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