14.01.2020

Reicht Basishygiene bei ESBL-Bakterien aus?

Das hängt vom Resistenzmuster des Erregers und der Risikosituation des Patienten ab.

Hintergrund:
ESBL-Bakterien sind Enterobakterien. Sie besitzen die Fähigkeit, Enzyme mit erweitertem Beta-Laktamase Spektrum zu bilden, so genannte Extended Spectrum Beta-Lactamasen (ESBL). Die Bakterien sind unempfindlich gegenüber wichtigen Antibiotika wie zum Beispiel der Gruppe der Aminopenicilline und Cephalosporine der 3. Generation sowie zum Teil auch gegenüber den Reserve-Antibiotika Carbapeneme.

Experten empfehlen ein differenziertes, risikoabhängiges Hygienemanagement. Kriterien für die Abstufung sind folgende:

  1. Das Resistenzmuster, d. h., gegen welche Antibiotika liegen bei dem jeweiligen Keim Resistenzen vor und welche Therapieoptionen sind noch vorhanden?
  2. Das Risiko für die Mitpatienten bzw. Mitbewohner, d. h., je infektionsgefährdeter die Mitpatienten, desto rigider sollte das Hygieneregime ausfallen.

Nach diesen Kriterien reicht entweder die Basishygiene aus, oder es kommen weitere Maßnahmen wie Barrierepflege und Isolierung hinzu.

Quelle:
Hygienemaßnahmen bei Infektionen oder Besiedlung mit multiresistenten gramnegativen Stäbchen. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI).
Bundesgesundheitsbl 2012, 55:1311-1354.

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