Gelungene visuelle Darstellungen erleichtern die Wissensvermittlung – auch im Gesundheitswesen! Der Erfolg der 5 Momente der Händehygiene [1] liegt nicht zuletzt an der starken Bildsprache. Für die Flächenhygiene wurden ebenfalls 5 Momente vorgeschlagen [2] – bisher nur textlich und mit wenig Erfolg. Um die Akzeptanz der Flächenhygiene als wichtige Säule der Infektionsprävention zu fördern, schlägt ein aktueller Artikel [3] nun die Visualisierung der 5 Momente der Flächenhygiene vor.
Die 5 Momente der Händehygiene sind in patientennah und -fern eingeteilt und prozessorientiert. Alle Momente bauen entlang eines stringenten Pfades aufeinander auf.
Im Vergleich zur Händehygiene sind die 5 Momente der Flächenhygiene komplexer. Es handelt sich nicht um eine Ablauffolge, sondern um voneinander unabhängige Momente. Die vorgeschlagene Visualisierung der 5 Momente der Flächenhygiene [3] verändert bewusst den Blickwinkel im Vergleich zur Standarddarstellung der 5 Momente der Händehygiene, um die Abbildungen voneinander abzugrenzen. Um den Text kurz zu halten, fasst z. B. Moment 1 die Desinfektion patientennaher und „high-touch“-Flächen als Routine-Desinfektion zusammen.
Gewohnheiten bei Beschäftigten lassen sich nur schrittweise verändern. Der Akzeptanz der Flächenhygiene steht auch im Weg, dass Reinigungsarbeiten und -kräfte bislang wenig wahrgenommen werden. In der Praxis bestimmen Hygieneplan und Risikoanalyse der Kliniken, welche Arbeitsschritte jeweils unter die 5 Momente der Flächenhygiene fallen. Auch die Häufigkeit der Reinigung und Desinfektion unterscheidet sich zwischen Bereichen mit unterschiedlichem Risiko. Die Visualisierung der 5 Momente der Flächenhygiene kann dabei helfen, die komplexen Vorgaben der Flächenhygiene in die Praxis zu überführen. Auch im Rahmen eines umfassenden Schulungs- und Interventionsprogrammes sollten Visualisierungen als ergänzendes Tool genutzt werden.
