Umgang mit Gefäßkathetern

Die Anlage eines Gefäßkatheters ist eine der häufigsten medizinischen Maßnahmen im Krankenhaus. Allein in den USA werden jährlich rund 300 Millionen Gefäßkatheter gelegt, darunter etwa 3 Millionen zentrale Venenkatheter (ZVK), die für 90 Prozent aller primären Septikämien verantwortlich sind.
Die meisten dieser Infektionen treten bei Patienten mit einem kurzeitigen ZVK auf. Infektionsraten variieren je nach Station/Eingriff und liegen zwischen 1,3 pro 1.000 Kathetertagen auf chirurgischen Stationen und 5,6 pro 1.000 Kathetertagen auf Intensiv-Stationen für Brandverletzte1.
Für die Bewertung der primären Sepsis, zum Beispiel im Rahmen der Surveillance, werden in der Regel die Falldefinitionen des CDC zugrunde gelegt2:
Mindestens eines der folgenden Kriterien trifft zu:
Eine »B 2 Klinische primäre Sepsis« kann nur bei Kindern ≤ 1 Jahr Lebensalter diagnostiziert werden.
Da ein Infektionsrisiko durch unterschiedliche Faktoren, wie z. B. dem Immunstatus des Patienten beeinflusst wird, lassen sich nicht alle Gefäßkatheter-assoziierten primären Septikämien vermeiden. Die Beachtung evidenzbasierter Empfehlungen kann jedoch erheblich zur Senkung des Infektionsrisikos beitragen.
Empfehlungen zur Prävention der primären Sepsis
1 O'Grady NP, Chertow DS.
Management von Sepsis bei Patienten mit zentralvenösen Kurzzeit-Kathetern. Cleveland Clinic Journal of Medicine January, 2011, 78 (1): 10-17.
2 7. Auflage der Definitionen nosokomialer Infektionen (CDC-Definitionen). Robert Koch-Institut vom 10.02.2011.