Die 5 Momente der Flächenhygiene

Seit seiner erstmaligen Beschreibung in Japan 2009, wurde weltweit ein kontinuierlicher Anstieg der Candidozyma auris Fallzahlen beobachtet [1,2]. Der häufig multiresistente Hefepilz stellt Hygiene-Experten vor große Herausforderungen. Der Erreger kann schwer therapierbare Infektionen auslösen, wobei kranke und immunsupprimierte Patienten besonders gefährdet sind. Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) warnt ausdrücklich vor dem Hefepilz, denn er ist nicht nur häufig resistent gegen viele gängige Antimykotika (z. B. Fluconazol), sondern mit Standard-Labormethoden auch schwer identifizierbar [3]. Unter anderem deswegen wurde C. auris im Jahr 2022 von der WHO in die „kritische Gruppe“ pilzlicher Erreger aufgenommen [4]. Seit dem 21. Juli 2023 besteht in Deutschland eine Meldepflicht für den Nachweis von C. auris aus Blut und primär sterilen Materialien gemäß §7 Infektionsschutzgesetz. Dies ermöglicht eine bessere Surveillance und frühzeitige Reaktion auf Ausbrüche.
Im Jahr 2024 wurden Candida auris und verwandte Arten auf Grundlage detaillierter phylogenomischer und vergleichender genomischer Analysen der neuen Gattung Candidozyma zugeordnet [5].
Bisherige Daten legen nahe, dass sich C. auris nosokomial in Mustern ausbreiten kann, die denen von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) ähneln. Um Übertragungen und Ausbrüche zu vermeiden, sind neben der korrekten Bestimmung daher auch gezielte Hygienemaßnahmen von zentraler Bedeutung [6,7].
C. auris kann Ohr-, Wund- und Harnwegsinfektionen auslösen. Gelangt der Hefepilz in die Blutbahn können teilweise lebensgefährlich verlaufende Blutstrominfektionen auftreten.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über direkten oder indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Gegenständen. Eine besondere Rolle spielen dabei Medizinprodukte, Gegenstände und Flächen in der direkten Patientenumgebung. C. auris ist ein besonders widerstandsfähiger Hefepilz: Auf unbelebten Flächen kann das Pathogen bis zu drei Wochen überleben [8].
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Quellen:
Satoh K et al. (2009) Candida auris sp. nov., a novel ascomycetous yeast isolated from the external ear canal of an inpatient in a Japanese hospital. Microbiol Immunol. 53(1):41-4. https://doi.org/10.1111/j.1348-0421.2008.00083.x
Plachouras D et al. (2020) Candida auris survey collaborative g. Candida auris: epidemiological situation, laboratory capacity and preparedness in the European Union and European Economic Area*, January 2018 to May 2019. Euro Surveill. 2020;25(12).
CDC Centers for Disease Control and Prevention: Candida auris. https://www.cdc.gov/candida-auris/index.html (zuletzt geprüft am 22.04.2025).
World Health Organization (2022) WHO fungal priority pathogens list to guide research, development and public health action
https://www.who.int/publications/i/item/9789240060241
(aufgerufen am 22.04.2025)
Liu et al. (2024) Phylogenomic analysis of the Candida auris-Candida haemuli clade and related taxa in the Metschnikowiaceae, and proposal of thirteen new genera, fifty-five new combinations and nine new species. Persoonia 52:22-43.
Epidemiologisches Bulletin Nr. 18. Robert Koch-Institut, Mai 2024.
Nationales Referenzzentrum für invasive Pilzinfektionen (2019) Kurzinfo: Candida auris, doi: 10.4126/FRL01-006416490.
Wißmann JE et al. (2021) Persistence of Pathogens on Inanimate Surfaces: A Narrative Review. Microorganisms. 9:343.https://doi.org/10.3390/microorganisms9020343
Assadian O et al. (2021) Practical recommendations for routine cleaning and disinfection procedures in healthcare institutions: a narrative review. J Hosp Infect 113:104-114.
Centers for Disease Control and Prevention – Infection Control Guidance: Candida auris https://www.cdc.gov/candida-auris/hcp/infection-control/ (aufgerufen am 22.04.2025).
European Centre for Disease Prevention and Control (2018) Candida auris in healthcare settings – Europe – first update, 23 April 2018. Stockholm: ECDC, https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/RRA-Candida-auris-European-Union-countries.pdf
(aufgerufen am 22.04.2025).
Desinfektionsmittel vorsichtig verwenden.
Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.
Gefahr
H242 Erwärmung kann Brand verursachen.
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
Gefahr
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.