In der Beobachtungsstudie wurden Mitarbeiter des Rettungsdienstes bei sieben unterschiedlichen Hygienemaßnahmen von zufällig ausgewählten Mitarbeitern des Rettungsdienstes beobachtet. Außerdem wurde anhand einer Checkliste überprüft, ob alkoholische Hände-Desinfektionsmittel, Handschuhe, Kittel und Augenschutz im Rettungswagen und im Notfallrucksack vorhanden waren. Insgesamt nahmen 168 Mitarbeiter an der Studie teil: 123 Krankenpfleger und 45 Rettungssanitäter. Es wurden 71 Beobachtungen in 21 Krankenwagen durchgeführt; 68 dieser Beobachtungen wurden analysiert.
Die Studie ergab, dass nur zwei der beobachteten Mitarbeiter (3 %) die sieben beobachteten Hygienemaßnahmen ordnungsgemäß einhielten. Die Einhaltung der Händedesinfektion betrug 34 % vor und 72 % nach dem Berühren eines Patienten. Handschuhe wurden in 69 % der Fälle korrekt verwendet, Kittel in 91 % der Fälle. Kurzärmelige Kittel wurden jedoch nur in 28 % der Beobachtungen verwendet. Die Regel, keine Ringe, Uhren oder Armbänder zu tragen, wurde in 74 % der Fälle korrekt befolgt. Bei 91 % der Beobachtungen waren die Haare kurz oder zurückgebunden.
Die Checklisten zeigten, dass in allen Krankenwagen Hände-Desinfektionsmittel, Handschuhe und Kittel vorhanden waren. Augenschutz war in ca. 90 % der Krankenwagen vorhanden. Hände-Desinfektionsmittel waren in fast jedem fünften Rucksack vorhanden, Handschuhe in jedem zweiten.
Die Hygiene-Compliance im Rettungsdienst variiert je nach Hygienemaßnahme sehr stark (nur 3 % bei allen sieben Hygienemaßnahmen). Die Analyse der Checklisten zeigt, dass der Zugang zu den entsprechenden Ausrüstungsgegenständen außerhalb des Rettungswagens eingeschränkt war, was sich negativ auf die Compliance auswirken kann.