Erreger

Masernvirus
(behülltes Virus)

Masernviren sind behüllte Viren und gehören zur Familie der Paramyxoviren. Masernviren sind weltweit verbreitet und als Erreger der Masern von großer infektiologischer Bedeutung.

In Deutschland sind die allermeisten Schulkinder gegen das Masernvirus geimpft. Seit dem Jahr 2020 besteht eine Nachweispflicht über einen Impfschutz gegen Masern für Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen betreut werden oder in Gesundheitseinrichtungen tätig sind. Dennoch sind wichtige Ziele auf dem Weg zur Elimination der Masern bisher nicht erreicht worden. Zu viele Kinder wurden nicht zu den von der STIKO empfohlenen Zeitpunkten geimpft. Außerdem wurden vermehrt auch Masern-Fälle bei Jugendlichen festgestellt.

Nach einer vergleichsweise langen Inkubationszeit von durchschnittlich zehn Tagen können sich Fieber und Schnupfen als erste Symptome zeigen. Nach spätestens vier weiteren Tagen zeigen sich in der Regel die für die Masern typischen rosa-bräunlichen Flecken auf der Haut. Masern können u. a. wegen mit ihnen im Zusammenhang stehenden Gehirnentzündungen potenziell tödlich verlaufen. Besonders Säuglinge, aber auch junge Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Infizierte Personen sind schon vor dem Auftreten der typischen Hautflecken ansteckend und dann noch ca. vier Tage darüber hinaus.

Der hauptsächliche Übertragungsweg von Masernviren ist über virushaltige Flüssigkeitströpfchen, die infizierte Personen, zum Bespiel beim Husten, ausstoßen. Das Einatmen dieser Tröpfchen kann eine Infektion auslösen. Masern sind hochansteckend und selbst kurze Expositionszeiten können eine Infektion auslösen. Eine Ansteckung ist sogar auch in solchen Fällen möglich, in denen sich eine Person bloß im selben Raum wie eine infizierte Person aufgehalten hat. Eine Ansteckungsgefahr besteht also auch nachdem die infizierte Person den Raum bereits verlassen hat, also ohne direkten Kontakt.

Hygienemaßnahmen können einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor Infektionen mit Masernviren leisten. Sowohl für die Hände- als auch die Flächendesinfektion sollte ein Desinfektionsmittel mit begrenzt viruzider Wirksamkeit verwendet, da eine Wirkung gegenüber behüllten Viren notwendig ist.

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Quelle:

Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber: Masern.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Masern.html (abgerufen am 08.02.2023)

Behuelltes Virus
Behüllte Viren haben auf ihrer Oberfläche Glykoproteine, die Angriffspunkte für äußere Einflüsse bieten.

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