DESINFACTS
C. parapsilosis kommt weltweit vor und ist Bestandteil der normalen Mikrobiota von Menschen und Tieren. Der Erreger ist für gesunde Personen somit normalerweise nicht gefährlich. Vor allem bei kritisch kranken und immungeschwächten Personen kann C. parapsilosis jedoch eine invasive Infektion verursachen [3].

C. parapsilosis gilt inzwischen als eine der häufigsten Ursachen für systemische Candida-Infektionen. Während der Erreger vormals eher mit Infektionen bei Kindern in Verbindung gebracht wurde, wird er inzwischen häufig bei Katheter-assoziiertenBlutstrominfektionen (Sepsis) bei Erwachsene nachgewiesen [1]. Auch Infektionen des Herzens (Endokarditis), des zentralen Nervensystems, der Augen, der Knochen und der inneren Organe sind möglich [2,3].
Die Mortalitätsrate bei invasiven Infektionen mit C. parapsilosis ist hoch und liegt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO trotz fungizider Behandlung zwischen 20 % und 45 % [3].
Aufgrund der zunehmenden Gefahr durch resistente Pilze veröffentlichte die WHO 2022 erstmals eine Liste der gesundheitsgefährdenden Pilze (Fungal Priority Pathogen List, FFPL), in der C. parapsilosis in der Gruppe mit hoher Priorität (zweithöchst priorisierte Gruppe) geführt wird. Insgesamt enthält die Liste 19 Pilze, von denen vier (Cryptococcus neoformans, Candida auris, Aspergillus fumigatus und Candida albicans) der am höchsten priorisierten Gruppe (kritische Priorität) angehören [3]. Insgesamt schätzt die WHO die antimykotische Resistenz von C. parapsilosis als moderat ein, wobei vor allem Resistenzen gegen Azole eine Rolle spielen [3].
Eine 2025 veröffentlichte retrospektive epidemiologische Studie deutet darauf hin, dass sich Azol-resistente C. parapsilosis auch in Gesundheitseinrichtungen in Deutschland zunehmend verbreiten [1].
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Brassington PJT et al. (2025) Genomic reconstruction of an azole-resistant Candida parapsilosis outbreak and the creation of a multi-locus sequence typing scheme: a retrospective observational and genomicepidemiology study. Lancet Microbe6:100949. https://doi.org/10.1016/j.lanmic.2024.07.012
Thompson GR 3rdet al.(2023) Fungal Endocarditis: Pathophysiology, Epidemiology, Clinical Presentation, Diagnosis, and Management. Clin Microbiol Rev 36:e0001923. https://doi.org/10.1128/cmr.00019-23
World Health Organization (2022) WHO fungal priority pathogens list to guide research, development and public health action. https://www.who.int/publications/i/item/9789240060241 (aufgerufen am 09.10.2025)
Cornely OAet al. (2025) Global guideline for the diagnosis and management of candidiasis: an initiative of the ECMM in cooperation with ISHAM and ASM. Lancet Infect Dis25:e280-e293 [Volltext und Supplementary Appendix]. https://doi.org/10.1016/s1473-3099(24)00749-7