Erreger

Escherichia coli
(Bakterium inkl. EHEC, EPEC, ETEC, EIEC, EAEC, ESBL/MRGN, DAEC)

Escherichia coli ist ein fakultativ anaerobes, Gram-negatives, bewegliches, stäbchenförmiges Bakterium. Es gehört zur Familie der Enterobacteriaceae.
Aufgrund der unterschiedlichen Virulenzfaktoren werden die Hauptgruppen der Infektionen grob in zwei Gruppen unterteilt:

  • Intestinale Escherichia coli-Infektionen:
    Die 4 wichtigsten Pathovare (Bakterienstämme innerhalb einer Art, mit denselben Eigenschaften, aber unterschiedlicher Pathogenität):
    • Enteropathogene E. coli (EPEC): rufen Säuglingsdiarrhö hervor, die in Entwicklungsländern häufig tödlich enden
    • Enterotoxische E. coli (ETEC): massive wässrige Durchfälle, Bakterien sind toxisch und haften sich an den Enterozyten des Dünndarms an
    • Enteroinvasive E. coli (EIEC): können die Schleimhaut des Kolons penetrieren und geschwürige Entzündungen verursachen
    • Enterohämorrhagische E. coli (EHEC): Ursache für hämorrhagische Kolitis und das hämolytische Urämiesyndrom (HUS), kann zu akutem Nierenversagen, sowie zu Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten im Blut) führen
    • Enteroaggregative E. coli (EAEC): verursachen besonders akute und persistierende Durchfälle (vor allem bei Kindern), bei Erwachsenen oft mit extraintestinalen Infektionen assoziiert
    • Diffus-adhärante E. coli (DAEC): verursachen Durchfallerkrankungen, vor allem bei Kindern, aber auch bei hospitalisierten Patienten
  • Extraintestinale Escherichia coli-Infektionen:
    Diese entstehen, wenn Kolibakterien der eigenen Flora an Orte des Makroorganismus gelangen, wo sie nicht sein sollten und dort Bedingungen vorfinden, die eine Vermehrung begünstigen.

Typische Arten der Infektionen: Katheter-assoziierte Harnwegsinfektionen bzw. Sepsis.

In den letzten Jahren nimmt der Anteil an Ampicillin-resistenten Stämmen deutlich zu. Aber auch die Resistenzhäufigkeit gegenüber anderen Antibiotika, wie Fluorchinolone (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin u. a.), steigt.

Außerdem treten vermehrt ESBL-bildende Stämme (ESBL = Extended-Spectrum Beta-Laktamase) auf. Die Betalaktamasen führen ebenfalls zu einer verminderten Empfindlichkeit gegenüber der 3. Generation Cephalosporinen mit breitem Wirkungsspektrum.

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über direkten oder indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Gegenständen sowie über kontaminiertes Wasser, bzw. Lebensmittel.

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Staebchenbakterien
Gekrümmt, gerade oder semmelförmig: Stäbchenbakterien sind sehr variantenreich und weit verbreitet.

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