Internationaler Affenpocken-Ausbruch seit Mai 2022
In Deutschland sind etwa 80.000 Menschen dauerhaft auf eine Dialyse angewiesen [1- 3]. Schätzungen gehen von einem beträchtlichen Anstieg der Dialysepflichtigen bis 2040 aus [2]. Die Dialyse ist mit hohen Belastungen für die Patienten wie für das Gesundheitssystem verbunden – hierzulande belaufen sich die Versorgungskosten auf rund 4,8 Mrd. Euro [2]. Die überlebensnotwendige Therapie geht mit einem erheblichen Risiko einher, denn Dialysepatienten sind aufgrund eines geschwächten Immunsystems sowie der regelmäßigen Gefäßzugänge stark infektionsgefährdet. Insbesondere mit der Anwendung von zentralen Venenkathetern assoziierte Blutstrominfektionen (Central Line-Associated Bloodstream Infections; CLABSIs) sind Treiber von Morbidität, Mortalität und Gesundheitskosten [4]. Die Infektionsprophylaxe und die Verbesserung der Patientenversorgung haben daher hohe Relevanz [4-6].
Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen Infektionen die zweithäufigste Todesursache unter Dialysepatienten dar [5]. Patienten, bei denen ein zentralvenöser Katheter zur Hämodialyse genutzt wird, weisen im Vergleich zu Patienten mit Shunt ein deutlich höheres Risiko für CLABSIs auf und haben ein erhöhtes Mortalitätsrisiko [6]. Studien konnten zeigen, dass präventive Strategien wie strikte Hygieneprotokolle und standardisierte Katheterhygiene mit antimikrobiellen Locklösungen das Risiko für CLABSIs signifikant senken können und damit zu einem Rückgang von Hospitalisierungen führten [4,6]. Dies unterstreicht die Bedeutung einer wirksamen Infektionsprophylaxe in dieser vulnerablen Patientengruppe.