HARTMANN SCIENCE CENTER

Bereits seit 1986 macht die „International Infection Prevention Week“ (IIPW) im Oktober weltweit auf die zentrale Bedeutung der Infektionsprävention aufmerksam. Noch immer ist das Thema von großer Bedeutung: Sporenbildende Bakterien stellen eine besondere Herausforderung für die Infektionsprävention dar – sie überleben gängige Reinigungsprotokolle und trotzen vielen Desinfektionsmitteln. Clostridioides difficile (C. difficile)ist dabei einer der relevantesten Erreger im klinischen Alltag. So wird seit 2003 weltweit über eine Zunahme der Inzidenz und der Schwere der Clostridioides difficile-Infektionen berichtet [1]. Ziel der Internationalen Woche der Infektionsprävention ist es, Fachkräfte im Gesundheitswesen ebenso wie die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, dass jede und jeder Einzelne eine entscheidende Rolle bei der Infektionsprävention spielt und über die Hygienemaßnahmen bei C. difficile aufzuklären.
Clostridioides difficile (bis 2016 als Clostridium difficile bekannt) ist ein anaerobes, sporenbildendes, Gram-positives Stäbchenbakterium. Es kommt im Darm von Mensch und Tier vor, findet sich aber auch in der Umwelt – zum Beispiel im Boden oder in Gewässern. Die Übertragung von C. difficile erfolgt als fäkal-orale Schmierinfektion. Hauptsächlich findet die Übertragung durch direkten oder indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Oberflächen statt [2].
Besondere Herausforderung: Die Sporen von C. difficile überstehen viele gängige Desinfektionsmittel und Reinigungsverfahren. Seit 2003 wird weltweit ein Anstieg der Häufigkeit und Schwere von C.-difficile-Infektionen (CDI) beobachtet [1]. Schätzungen zufolge gibt es in der EU/EEA jährlich über 150.000 Fälle [3] und in den USA bis zu 500.000 Fälle [4, 5].
Eine CDI kann unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen. Pathogene Stämme produzieren Toxine, die zu Entzündungen im Darm führen. Mögliche Folgen sind [2]:
Typische Symptome sind starker, übelriechender Durchfall, hohes Fieber und Bauchschmerzen. Häufige Ursache ist eine vorausgehende Antibiotikatherapie, vor allem mit Breitbandantibiotika. Durch die Störung der Darmflora kann sich C. difficile ungehindert vermehren [2].
Die Vermeidung und Eindämmung von CDI erfordert ein konsequentes Zusammenspiel verschiedener Hygienemaßnahmen. Ein kontrollierter Einsatz von Antibiotika ist essenziell, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Verdachts- und Krankheitsfälle müssen frühzeitig erkannt und umgehend durch geschultes Personal nach festgelegten Hygienestandards betreut werden [2].
Betroffene Patienten sollten in Einzelzimmern mit eigener Nasszelle untergebracht werden; bei Ausbrüchen ist eine Kohortenisolierung sinnvoll. Während der Pflege ist persönliche Schutzausrüstung (PSA) obligatorisch – dazu zählen langärmelige Schutzkittel, Einmalhandschuhe und bei Erbrechen ein Mund-Nasen-Schutz. Medizinprodukte und Pflegehilfsmittel müssen patientenbezogen verwendet werden. Kann dies nicht erfolgen, müssen für die Medizinprodukte Desinfektionsmittel mit nachgewiesener C. difficile-Wirksamkeit verwendet werden [2]. Die Isolation sollte bis mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome fortgeführt werden [6].
Besondere Aufmerksamkeit gilt der Händehygiene: Vor Betreten des Patientenzimmers Handschuhe anlegen, bei Tätigkeitswechsel wechseln, vor Verlassen des Zimmers Hände desinfizieren und anschließend waschen. Auch Patienten sollten vor dem Essen, nach dem Toilettengang und beim Verlassen des Zimmers zur gründlichen Händehygiene angehalten werden [2].
Für die Flächenhygiene gilt: Patientennahen Bereiche und Nasszellen täglich mit einem sporizid wirksamen Flächen-Desinfektionsmittel behandeln – unter Einhaltung der vorgegebenen Konzentration und Einwirkzeit [7].
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Ob Ärztin, Pfleger, Hygienefachkraft oder Reinigungspersonal – Tragen Sie aktiv dazu bei, Infektionen zu verhindern und sich selbst wie auch andere vor gefährlichen Keimen zu schützen. In der internationalen Woche der Infektionsprävention und darüber hinaus.
Quellen:
Desinfektionsmittel vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.