Nosokomiale Infektionen Nosokomiale Infektionen
Nosokomiale Infektionen

Abstract: Krankenhausinfektionen in Deutschland

07.04.2017

Bei etwa jedem 7. Krankenhauspatienten ist eine Infektion anzutreffen. Während ca. drei Viertel dieser Infektionen bereits bei Aufnahme in das Krankenhaus vorliegen und eventuell der Grund für die Krankenhausaufnahme ist, entwickelt sich ein Viertel erst in zeitlicher Assoziation zum Krankenhausaufenthalt. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass ca. 500 000 Patienten in Deutschland pro Jahr von Krankenhausinfektionen betroffen sind. Die häufigsten Krankenhausinfektionen sind Harnweginfektionen, Wundinfektionen, Atemweginfektionen und Sepsis, die wichtigsten Erreger heißen E.coli, Enterokokken und Staphylokokkus aureus, die besonders dann gefährlich sind, wenn die Erreger multiresistent und die Infektionen damit schwer zu behandeln sind. Ca. 10 000 bis 15 000 Patienten versterben pro Jahr an einer Krankenhausinfektion in Deutschland.

Nicht alle Krankenhausinfektionen sind vermeidbar. Viele Krankenhausinfektionen gehen von der körpereigenen Bakterienflora des Patienten aus. Immer dann, wenn diese Flora durch invasive Maßnahmen wie Gefäßkatheter, Harnwegkatheter, Beatmungstuben in eigentlich sterile Körperbereiche gelangen, können sie Krankenhausinfektionen hervorrufen. Diese Infektionen sind nur begrenzt zu vermeiden und je invasiver die Behandlung des Patienten ist, umso schwieriger ist es. Aber es gibt auch eine große Anzahl von Krankenhausinfektionen, die durch Übertragung der Infektionserreger von einem Patienten zum anderen zustande kommen. Diese Infektionen sollten unbedingt vermieden werden. Insgesamt nimmt man an, dass etwa 30 % der Krankenhausinfektionen vermeidbar sind.


Quellen:

Vortrag gehalten von Prof. Dr. med. Petra Gastmeier, Direktorin Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité, Universitätsmedizin Berlin. Mittags-Symposium: Krankenhausinfektionen und Händehygiene: Wie neue Forschungsergebnisse den Infektionsschutz verbessern, Berlin, 09. Februar 2012, veranstaltet vom BODE SCIENCE CENTER, Hamburg, wissenschaftliches Kompetenzzentrum der PAUL HARTMANN AG, Heidenheim.

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