Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeits Glossar

Die wichtigsten Prüfsiegel und Logos zum Thema Nachhaltigkeit

Die wichtigsten Prüfsiegel und Logos zum Thema Nachhaltigkeit

Kein Buch mit sieben Siegeln!

Prüfsiegel und Logos, welche die (vermeintliche) Nachhaltigkeit von Produkten bescheinigen, gibt es etliche. Neben vielen seriösen Prüfsiegeln gibt es leider auch gelegentlich „schwarze Schafe“, die es mit der tatsächlichen Nachhaltigkeit nicht so genau nehmen oder die gar nicht auf ein unabhängig getestetes Produkt hinweisen. Damit die Kennzeichnungen für Sie kein Buch mit sieben Siegeln bleiben, haben wir Ihnen die wichtigsten seriösen Prüfsiegel und Logos zusammengestellt.

Klicken Sie hier um mehr über Prüfsiegel und Logos zu erfahren

Universelles Recycling-Symbol

Das universelle Recycling-Symbol mit den drei Pfeilen kennt vermutlich jeder, denn es ist seit 1970 weltweit verbreitet und findet sich seither mehr oder weniger abgeändert auf zahlreichen Verpackungen. In den meisten Ländern unterliegt die Verwendung dieses Symbols keinen Lizenzbeschränkungen. Hersteller können es verwenden, um darauf hinzuweisen, dass das Material wiederverwertbar – also recycelbar – ist. Eine Garantie, dass das Material tatsächlich dem Wertstoffzyklus zugeführt wird, ist dies jedoch nicht.

Internationaler Recycling-Code

Der internationale Recycling-Code ist eine Abwandlung des universellen Recycling-Symbols. Das Symbol besteht ebenfalls aus den drei Pfeilen, jedoch geben eine Nummer und ggf. ein Kürzel zusätzlich an, aus welchem Material die Verpackung besteht. Dies hilft in erster Linie Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Kaufentscheidung und der korrekten Abfallsortierung. Die Sortieranlagen in Deutschland benötigen den Code hingegen dank moderner Technologien meist nicht mehr [1].

EUEcolabel

Das EU Ecolabel wurde 1992 von der europäischen Kommission etabliert. Die Kennzeichnung hebt Produkte und seit 2000 auch Dienstleistungen hervor, die eine geringere Auswirkung auf die Umwelt haben als der Marktdurchschnitt. Als sogenanntes „Typ-1-Umweltzeichen“ nach ISO 14024 erfüllt das EU Ecolabel – ebenso wie z.B. der Blaue Engel – die höchste Gütekategorie für Umweltzeichen. Es werden 24 verschiedene Produkt- und Dienstleistungskategorien unterschieden. Vergeben wird das EU Ecolabel von den zuständigen nationalen Stellen [2, 3].

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der deutschen Bundesregierung. Es existiert seit 1978 und soll – ähnlich dem EU Ecolabel – Verbraucherinnen und Verbrauchern eine verlässliche Orientierung bei umweltbewussten Kaufentscheidungen bieten. Der Blaue Engel ist ebenfalls ein Typ-1-Umweltzeichen, das unabhängig geprüfte Produkte und Dienstleistungen mit geringen Umweltauswirkungen kennzeichnet [4, 5].

Forest Stewardship Council® (FSC)

Die Siegel des Forest Stewardship Council® (FSC) und des Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigen beide, dass das für ein Produkt verwendete Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Das bedeutet, dass die Wälder nicht übernutzt werden und die biologische Artenvielfalt erhalten bleibt. Außerdem werden faire Arbeitsbedingungen gefördert und Gemeinschaftsrechte berücksichtigt. Beide Organisationen sind international tätig und anerkannt [6, 7].

Flustix PLASTIKFREI

Das Siegel flustix PLASTIKFREI zielt darauf ab, die Menge an Plastikmüll zu reduzieren. Der Plastikgehalt der zertifizierten Produkte wird von unabhängiger Stelle, dem TÜV Rheinland, geprüft. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten somit eine zuverlässige Orientierung beim plastikreduzierten Einkauf und können dazu beitragen, Ressourcen zu schonen [8, 9].

Logos zur Kompostierbarkeit

Der TÜV Rheinland zertifiziert außerdem industriell kompostierbare Produkte. Bei den zertifizierten Materialien, Verpackungen und Produkten können sich Verbraucherinnen und Verbraucher darauf verlassen, dass diese biologisch abbaubar sind und der industriellen Kreislaufwirtschaft zugeführt werden können [10].


Eine ähnliche Zertifizierung bietet der TÜV Österreich an, wobei hier sogar zwischen industrieller Kompostierbarkeit und der Kompostierbarkeit im eigenen Garten unterschieden wird [11]. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil der Gartenkompost aufgrund der geringeren Abfallmenge eine niedrigere Temperatur hat und die Kompostierung daher langsamer und schwieriger ist.

Die wichtigsten Begriffe zum Thema Nachhaltigkeit

Alles im grünen Bereich?

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch die mit dem Thema verbundenen Begriffe erschließen sich nicht immer sofort im Detail. Damit Sie vor lauter Bäumen den Wald noch sehen und beim Thema Nachhaltigkeit mitreden können, haben wir für Sie die wichtigsten Begriffe zusammengestellt.

Klicken Sie hier um mehr über die Begriffe zum Thema Nachhaltigkeit zu erfahren

Biobasiert

Das Material ist auf Basis nachwachsender Rohstoffe wie Maisstärke, pflanzlicher Zellulose oder Milchsäure hergestellt worden. Da auch die weitere Verarbeitung eine Rolle spielt, sind biobasierte Materialien nicht zwangsläufig biologisch abbaubar und dürfen deshalb nicht pauschal in der Biotonne entsorgt werden. Biobasierte Materialien werden zwar nicht aus Erdöl hergestellt, können aber abhängig von der Herstellung trotzdem einen großen ökologischen Fußabdruck haben [1].

Biologisch abbaubar

Biologisch abbaubare Materialien werden in der Natur von Mikroorganismen wie Pilzen oder Bakterien zu Biomasse umgewandelt, wobei CO2, Wasser, Mineralien und ggf. Methan freigesetzt werden. Der Prozess kann sich ggf. übermehrere Jahre erstrecken. Deshalb dürfen biologisch abbaubare Materialien nicht pauschal in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden [1]. Merke: Auch Kunststoffe aus fossilen Ressourcen können biologisch abbaubar sein. Biobasiert und biologisch abbaubar gehen deshalb nicht zwangsläufig Hand in Hand.

CO2

Although carbon dioxide (CO2) makes up only a very small part of the Earth’s atmosphere (1pprox. 0.04%), it has a major impact on global warming. This is because it absorbs heat and reflects it back to Earth instead of releasing it into space [2].

CO2-Äquivalente

Ein Prozess oder ein Produktionsschritt setzt oftmals nicht nur CO2, sondern auch andere Treibhausgase wie Methan (CH4) oder Lachgas (N2O) frei. Da CO2 für den menschengemachten Klimawandel am relevantesten ist, wird die Menge der insgesamt freigesetzten Treibhausgase häufig als sogenannte CO2-Äquivalente (CO2e) angegeben. Hierbei dient CO2 als Referenzgas, in welches die Treibhauswirkung der anderen Gase umgerechnet wird [3].

CO2-Fußabdruck

Der CO2-Fußabdruck ist die berechnete Emission eines Produkts bzw. dessen CO2-Bilanz. Berücksichtigt wird dabei der gesamte Lebenszyklus des Produkts: von der Rohstoffgewinnung über Herstellung, Lagerung, Transport und Nutzung bis zur abschließenden Entsorgung oder dem Recycling. Der Wert beschreibt, wie viel Treibhausgas insgesamt freigesetzt wird und wird häufig in CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben [4]. Der CO2-Fußabdruck sollte allerdings nicht als einziges Maß für Nachhaltigkeit herangezogen werden. Es ist z. B. auch entscheidend, wie viel Wasser ein Prozess oder ein Produkt bei der Herstellung, Verwendung und Instandhaltung verbraucht.

Greenhouse Gas (GHG)-Protokoll

Das sogenannte Greenhouse Gas (GHG)-Protokoll legt weltweit standardisierte Rahmenwerke zur Messung und Verwaltung von Treibhausgasemissionen aus Betrieben oder Wertschöpfungsketten des privaten und öffentlichen Sektors sowie Minderungsmaßnahmen fest [5].

Greenwashing

Von Greenwashing wird gesprochen, wenn ein Produkt als besonders nachhaltig, umweltfreundlich und „grün“ dargestellt wird, obwohl es dafür keinen Nachweis gibt. Hersteller, die Greenwashing betreiben, verwenden teilweise erfundene Logos anstelle zertifizierter Prüfzeichen. Greenwashing ist eine vorsätzliche Täuschung, die gemäß §5 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) geahndet werden kann [6].

Klimaneutral

Von Klimaneutralität wird gesprochen, wenn die gleiche Menge Treibhausgase (CO2-Äquivalente, CO2e) ausgestoßen wie aus der Atmosphäre gebunden wird. Im Gegensatz dazu werden bei der sogenannten Klimakompensation Treibhausgase in einem anderen Sektor eingespart als dem, der die Emissionen erzeugt [7].

Kompostierbar

Kompostierung bezeichnet den Prozess, bei dem (organische) Materie unter Einfluss von Sauerstoff und Freisetzung von CO2 abgebaut wird. Es gibt verschiedene Institute, Prüfsiegel und Logos, die eine Kompostierbarkeit ausweisen. Die Kompostierbarkeit von Kunststoffen wird nach EN 13432 geprüft. Demnach muss das zu testende Produkt innerhalb von 90 Tagen in einer industriellen Kompostieranlage zu 90% zersetzt sein. Um eine Ökotoxizität des Produktes auszuschließen, darf die Qualität des allgemeinen Komposts nicht negativ davon beeinflusst werden [8].

Recycelbar

Ein Produkt oder Material ist recycelbar, wenn es bei Erreichen seiner maximalen Lebensdauer in seine Bestandteile zerlegt bzw. zerkleinert und als wiedergewonnener Rohstoff für neue Produkte eingesetzt werden kann. Ob ein Produkt tatsächlich recycelbar ist, hängt entscheidend davon ab, ob sich seine einzelnen Bestandteilein der Praxis voneinander trennen lassen [9].

Nicht recycelbar sind z.B. sogenannte Verbundfolien. Diese bestehen zwar aus verschiedenen recycelbaren Kunststoffen, doch werden diese bei der Folienherstellung untrennbar miteinander verschmolzen. Deshalb kann die Folie nur noch thermisch verwertet – also verbrannt – werden. Nachhaltiger sind sogenannte Monofolien, die nur aus einer einzigen Art Kunststoff bestehen. Diese sind nahezu vollständig recycelbar.

Ökologischer Fußabdruck

DerRessourcenverbrauch eines Menschen, Landes oder Unternehmenskann umgerechnet werden in einefiktive biologisch produktive Fläche, die zurBedarfsdeckungdieses Menschen/Landes/Unternehmens notwendig wäre. Die Gesamtfläche wird alsökologischer Fußabdruckbezeichnet und enthält u.a. Flächen zur Produktion von Lebensmitteln, Energie, Kleidung und Müllentsorgung [10].

Diese Artikel könnten Sie ebenfalls interessieren